Die Rudolstädter Fürsten und ihre Bücher
Die Wurzeln der Rudolstädter Bibliotheksgeschichte lassen sich bis in die Reformationszeit zurückverfolgen, als durch Graf Heinrich XXXII. in der Hofkirche eine Büchersammlung mit vorwiegend theologischen Schriften angelegt wurde.Da die meisten schwarzburgischen Regenten Interesse an Bildung, Kunst und Wissenschaften zeigten, wurde die Sammlung im Laufe der Jahrhunderte systematisch erweitert.
Als Fürst Johann Friedrich 1746 das theologische Seminar begründete, wünschte er auch eine ansehnliche öffentliche Bibliothek. Er ergänzte die bisherigen Sammlungen durch seine Privatbibliothek und stellte sie ab 1751 der Öffentlichkeit einmal in der Woche zur Verfügung.
1804 erhielt die Bibliothek einen Zuwachs von 17.000 Bänden, die der Rudolstädter Geheimrat Carl Gerd von Ketelhodt dem regierenden Fürsten Ludwig Friedrich II. samt seinem Wohnhaus am Neumarkt verkauft hatte.In diesem Haus war die Bibliothek ab 1805 untergebracht.
Durch zahlreiche Spenden des Hofes wuchs die Sammlung weiter an, bis sie auf Veranlassung von Fürst Friedrich Günther in allgemeinen Landesbesitz des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt überführt wurde.Für die durch Landeszuschüsse, aber vor allem durch weitere Nachlässe stetig angewachsenen Bestände war das Gebäude am Neumarkt bald zu klein, Teile des Bestandes wurden 1893 in der Ludwigsburg magaziniert.
Das leerstehende Gymnasium am Schulplatz bot sich für die Unterbringung der Fürstlichen Bibliothek an und so waren die Bemühungen um ein geeignetes Gebäude mit dem Einzug in das alte Gymnasium 1896 endlich von Erfolg gekrönt.
Seit dieser Zeit befindet sich die Bibliothek am Schulplatz.